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Der osteoporotische Knochen älterer Patientinnen und Patienten ist durch herkömmliche Implantatmaterialien oft nicht ausreichend zu stabilisieren und bedarf spezieller Operationsverfahren und Implantate, mit denen er sofort belasten kann.

Bei Mangelernährung und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes ist das Risiko für Wundheilungsstörung hoch. Minimalinvasive OP-Techniken und konsequentes Wundmanagement sind daher von besonderer Bedeutung.

Auch die Anästhesie (Narkose) muss auf die besonderen Belange des älteren Menschen ausgerichtet sein. Nicht nur die ausreichende Flüssigkeitsgabe und angemessene Medikamentenwahl werden an die altersspezifischen Besonderheiten angepasst. Es werden besonders schonende Narkoseverfahren eingesetzt, insbesondere die Regionalanästhesie, die den Bedarf an Narkosemittel verringert und die Aufwachphase verkürzt und dadurch die Delirhäufigkeit verringern soll.

Die postoperative Schmerztherapie berücksichtigt ebenfalls die alters- und krankheitsspezifischen Veränderungen der jeweiligen Patienten. Zusätzlich verfügen wir über speziell ausgebildete Schmerztherapeuten, die auch bei Bedarf mit regionalen Schmerzkathetern therapieren, um die generelle Schmerzmedikation zu reduzieren.

Schon auf der unfallchirurgischen Station beginnt postoperativ die Physiotherapie bzw: die Mobilisierung. In regelmäßigen Abständen wird der Behandlungsplan in der Teambesprechung bzw. in interdisziplinären Visiten festgelegt und aktualisiert. Diese gemeinsamen Visiten werden in der geriatrischen Abteilung fortgesetzt. Nach Abschluss der akuten postoperativen Phase stehen dem Patienten bei Bedarf in der Geriatrie im Rahmen der komplexgeriatrischen Behandlung sämtliche diagnostischen und therapeutischen Methoden zur Verfügung, insbesondere im Mobilitätszentrum das gestützte Gleichgewichts- und Koordinationstraining.

Für Patientinnen und Patienten mit Demenz, die ein Trauma erlitten haben und operiert worden sind oder noch operiert werden müssen, verfügen wir über demenzsensible Begleiter bzw. ein ganzheitliches Konzept, welches pharmakologische, aber auch verhaltens- und psychotherapeutische Ansätze enthält, um ein Delir auffangen bzw. abmildern.

In direkter Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgen und Altersmedizinern, Fachpflegekräften und Therapeuten erfolgt so eine abgestimmte interdisziplinäre Behandlung vom Notfalleingriff bis zur wohnortnahen geriatrischen Therapie in besten Händen.